Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten in Deutschland steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Schuld daran ist vor allem der Mensch. Der UN-Weltbienentag am 20. Mai soll auf das wichtige Thema aufmerksam machen. Denn so groß die Aufgabe auch wirken mag, jeder einzelne kann im heimischen Garten oder sogar auf dem Balkon zum Schutz von Bienen beitragen. Schließlich sind die kleinen Summer für unser Ökosystem überlebenswichtig. Denn sie befruchten Pflanzen, die so Früchte und Samen bilden.
Honig- vs. Wildbiene
In Deutschland sind die unterschiedlichsten Bestäuber unterwegs. Die Honigbiene ist dabei die bekannteste Art. Als Nutzbiene sammelt sie Pollen und Nektar, um im Bienenstock den leckeren Honig zu produzieren. Rein optisch unterscheidet sie sich kaum von der Wildbiene. Dennoch herrschen kleine Unterschiede im Verhalten der beiden Arten. So gibt es von der Wildbiene mehr als 500 verschiedene Arten. Während die Honigbiene vorwiegend in Gemeinschaften zu finden ist, bevorzugt es die Wildbiene häufig, allein zu leben. Einige von ihnen spezialisieren sich zudem auf bestimmte Pflanzen. So sammelt zum Beispiel die Mai-Langhornbiene ausschließlich Pollen von Schmetterlingsblütlern wie Klee, Wicke oder Luzerne. Um möglichst viele Arten zu unterstützen, hilft also eine reiche Auswahl an Pflanzen.
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Wildstauden im Garten pflanzen
Wildstauden, auch Bienenweiden genannt, bieten Insekten wie Bienen und Schmetterlingen einen wichtigen Lebensraum mit reichlich Nahrung. Sinnvoll ist es, früh-, mittel- und spätblühende Pflanzenarten zu wählen, damit Bienen darin das ganze Jahr über Nektar finden. Die Honigbiene ist anpassungsfähig, freut sich aber dennoch über Abwechslung. Empfehlenswert sind hier etwa Sorten wie Borretsch, Buchweizen, Kapuzinerkresse, Katzenminze, Malve sowie Ringel- und Sonnenblumen. Für Wildbienen eignen sich hingegen Herbstastern, Schafgarbe, Kamille, Kratzdistel, Hasenklee, Zaunwicke und Fenchel. Grundsätzlich gilt hier: je vielfältiger das Nahrungsangebot, desto mehr Bienenarten.
Kräuter wachsen lassen
Was viele nicht wissen: Bienen lieben Kräutergärten. Die machen sich auch hervorragend auf dem Balkon. Wildbienen nutzen zum Beispiel gerne Salbei und Thymian. Aber auch Lavendel, Oregano, Minze und Zitronenmelisse dienen als perfekte Tankstellen für Bienen. Wichtig: Beim Ernten nicht zu viel abschneiden und eventuelle Blüten dran lassen.
Bäume voller Nektar-Quellen
Auch in Sträuchern und Bäumen sammeln Bienen fleißig Nektar. Große Mengen bieten heimische Laubbäume wie Ahorn, Schlehen, Kastanien und Linden. Zudem profitieren auch Obstbäume von den Insekten, denn die Fruchtqualität hängt von der Bestäubung der Bienen ab, ebenso die Größe der Ernte. Apfelbäume gelten als besonders bienenfreundlich.
Balkon mit Wildpflanzen verschönern
Wer meint, ohne Garten könne man Bienen nichts Gutes tun, irrt sich. Schon eine Fensterbank mit Blumen bietet Bienen eine wichtige Nahrungsquelle. Noch besser ist ein Balkon mit Wildpflanzen. Die sind nicht nur winterhart und pflegeleicht, sondern verschönern dazu das Eigenheim. Aber Vorsicht: In gefüllten Blüten finden Bienen weder Pollen noch Nektar, sie machen lediglich optisch etwas her. Im Baumarkt oder Gartencenter also gezielt auf ungefüllte Blüten achten.
Gift vermeiden
Jede Art von Gift kann für Bienen tödlich sein. Wer im heimischen Garten dennoch mit Schädlingen zu tun hat, sollte lieber auf Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen oder Raubwanzen setzen. Diese töten Schädlinge effektiv und sind für wenig Geld per Post erhältlich.
(ncz/eee/spot)
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