Für Samuel Koch war der Unfall wie “eine Art zweiter Geburtstag”

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Samuel Koch hat sich als Schauspieler und Buchautor einen Namen gemacht / Quelle: imago images/Future Image

Am 4. Dezember 2020 jährt sich der verhängnisvolle Unfall von Samuel Koch (33) als Kandidat bei “Wetten, dass..?” zum nunmehr zehnten Mal. Auch wenn ihn die durch den Sturz davongetragene Querschnittslähmung Tag für Tag an das Unglück erinnert, so arbeitet er hart daran, nicht für immer nur als der Mann bekannt zu sein, “der damals bei ‘Wetten, dass..?’ auf die Schnauze gefallen ist”, wie es Koch im Gespräch mit der “Bild am Sonntag” formuliert.

Viel hat er in den vergangenen Jahren dafür getan, damit sein Gesicht nicht ausschließlich “mit dem ätzenden Rollstuhl” assoziiert wird. Er machte sich als Theater-, TV- und Kino-Schauspieler einen Namen, verfasste drei Bücher (“StehaufMensch!: Was macht uns stark?”) und fand in Person von Schauspielerin Sarah Elena Timpe (35) die Liebe seines Lebens. Seit 2016 ist das Paar verheiratet.

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Koch glaubt aber nicht, dass sich die beiden nur wegen seines Unfalls kennen- und lieben gelernt haben und ist sich stattdessen sicher, dass das Schicksal sie früher oder später auch so zusammengeführt hätte: “Nach meinem Schauspielstudium hätten wir uns in einem fetten Blockbuster ganz kitschig bei einer Verfolgungsjagd das Leben gerettet, oder wir wären zufällig auf einer kleinen Vorstadt-Theaterbühne gemeinsam gestorben.”

Auch sein Vater leidet

Mit demselben Optimismus kann Koch inzwischen auf das Unglück vom 4. Dezember 2010 zurückblicken. “Da ich nach diesem vierfachen Genickbruch auch tot hätte sein können, kann man mein Überleben auch als eine Art zweiten Geburtstag sehen. Hunderttausenden anderen Menschen ist ein solcher Geburtstag nicht gegönnt”, so Koch.

Und auch mit seinem Vater habe ihn der Schicksalsschlag “auf besondere Weise zusätzlich (…) verbunden”. Sein Vater war es, der damals den Wagen fuhr, über den Koch einen Salto machen wollte und dabei unglücklich auf seinen Kopf stürzte. Ein Umstand, der seinen Vater mindestens genau traumatisiert haben muss, wie ihn selbst – wenn nicht sogar noch mehr: “Wenn ich mich als großer Bruder und vielfacher stolzer Onkel nun ansatzweise versuche, in eine Vaterliebe hineinzuversetzen, dann leidet Papa unter dem Unfall sicher manchmal mehr als ich es getan habe.”

(stk/spot)

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