Halbfinale bei “GNTM” und die Frage: Wer musste so kurz vorm großen Ziel seinen Traum vom Sieg noch begraben? Auf die Models wartete zuvor eines der spektakulärsten und waghalsigsten Shootings in der Geschichte der Show (donnerstags, 20.15 Uhr, ProSieben oder bei joyn). Dabei posierten sie freihändig stehend auf den Kufen eines fliegenden Helikopters. Und nach einem außergewöhnlichen Catwalk war es dann soweit: Heidi Klum (51) schickte ihre drei Finalistinnen und Finalisten ins Rennen – unter ihnen auch ein Brüder-Duo.
Jermaine: “Ich glaube, Heidi hasst mich”
In den zurückliegenden 18 Wochen haben die weiblichen und erstmals auch männlichen Models eine unglaubliche Reise hingelegt. Vor dem Einzug ins begehrte Finale standen für Heidis Schützlinge noch zwei Prüfungen an, die es allerdings in sich hatten.
Bei einem spektakulären Helikopter-Shooting hieß das Motto: Man muss auch loslassen können. Die Models sollten, in silber- und goldglänzende Overalls gehüllt, auf den Kufen eines fliegenden Helikopters posieren – natürlich professionell gesichert. Das luftige Shooting forderte wieder einmal diejenigen Models heraus, die unter Höhenangst leiden- zum Beispiel Jermaine (20). Sein Kommentar angesichts der anstehenden Aufgabe: “Ich glaube, Heidi hasst mich.” Die schickte die Models dennoch mit der Anweisung in die Lüfte: “Zeigt mir, wie viel Spaß ihr habt!”
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Xenia (24) auf ihrem ersten Helikopter-Flug überhaupt und die Zwillinge Luka und Julian (24) setzten Heidis Vorgabe am besten in die Tat um. Sie ließen sich in der Luft geradezu gehen und zeigten ihr strahlendstes Lächeln. Einzig Frieder (24) posierte für Heidis Geschmack eine Spur zu cool und geriet, am Heli hängend, zum Wackelkandidaten fürs Finale. Nach dem Shooting war Heidi vor allem stolz auf ihre Mädels: “Meine Girls sind tough, so liebe ich das.”
Luka: “Wimpern sehen abartig feminin aus”
“Hauptsache nicht klassisch” sollten die Models dann auch den Walk in den ebenso außergewöhnlichen wie freizügigen Outfits des Schweizer Modedesigners Yannik Zamboni (37) gestalten. Seine eigens fürs Halbfinale entworfenen Kreationen erinnerten mal an Kunstwerke, mal an Gegenstände des täglichen Lebens. Um in die ausgefallenen Looks zu passen, leisteten Stylisten und Make-up-Artisten ganze Arbeit bis zur totalen Verwandlung. Vor allem den Zwillingen schmeckte das nicht so recht. “Diese Wimpern sehen abartig feminin aus – das ist gar nicht mein Look. Für mich und meinen Bruder ist das eine der größten Challenges hier”, so Luka. Und Julian ergänzte: “Das hat nichts Negatives oder Diskriminierendes. Es ist einfach nur, wie ich mich fühle.”
Doch damit nicht genug der Outfit-Mäkelei. Designer Zamboni hatte es für alle Models zur Auflage gemacht, hohe Schuhe zu tragen – auch für die Männer. Aufgrund eines früheren Motorradunfalls könne er dies nicht, so Julian. Der Blick des Designers sprach Bände. Vergaben sich die Zwillinge damit ihr Final-Chancen? “Wenn Julian bei meinem Casting gewesen wäre, würde er nicht für meine Show laufen”, so Designer Zamboni.
Catwalk mit Stuhl im Schritt
Andere kamen mit seinen Outfits besser zurecht, obwohl diese freizügiger und ungewöhnlicher waren als die der Zwillinge. Bestes Beispiel: Gesamtkunstwerk Jermaine. Vor seinem Schritt baumelte lediglich ein weißer Stuhl, wesentlich mehr trug er nicht. Linus (25) fühlte sich mit abrasierten Augenbrauen und riesigen Wimpern “wie die Sonne.”
Mit ihren Turmfrisuren hätten Grace (25) und Fabienne (20), so der Designer, “Marge Simpson eifersüchtig gemacht.” Beide trugen die Haartürme mit Fassung und Professionalität über den Laufsteg. Dort assistierten Zamboni und das schwedische Supermodel Elsa Hosk (35) Heidi Klum als Gastjuroren. Sie wollte von den Models vor allem “Selbstvertrauen und Persönlichkeit” sehen. Heidi war es am wichtigsten zu sehen, “wer es wirklich will”.
Heidi Klum: “Sie hat was von Bill Kaulitz”
“Er ist der Hammer”, war Hosks Reaktion auf Jermaines außergewöhnlichen Stuhl-Walk. Genauso wie seine Höhenangst am Heli blendete das Männer-Model aus Kassel wieder einmal alles um sich herum aus – auch ein Sitzmöbel, das vor seinen Körper geschnallt war. Heidi merkte stolz an: “Er versteht, was der Designer von ihm möchte.” Begeistert war Heidi auch von Xenia. In deren Catwalk-Frisur mit riesigen, abstehenden Haar-Zacken erkannte sie optische Anklänge an ihren Schwager zu besten Tokio-Hotel-Zeiten: “Sie hat ein bisschen was von Bill Kaulitz.”
Verrückt wie sein Outfit auch Linus’ Walk. Die zahllosen, um seinen Körper drapierten Stoffschlingen erinnerten an eine Portion Tagliatelle, dazu noch die klobigen Plateau-Schuhe. Seinen Walk meisterte er ähnlich bravourös wie Lea, deren Outfit einem weißen Lattenrost glich. Sie legte die beste Performance des Abends hin und stolzierte und verbog sich auf dem Runway zur Freude der Jury: “Man darf bei ihr nicht weggucken, denn man könnte etwas Tolles verpassen”, so Heidi. Auch Zamboni und Hosk bescheinigten ihr eine “Glanzleistung.”
Als nicht ganz so überzeugend befanden die drei Juroren die Walks von Fabienne und Grace bei den Frauen und Frieder sowie den Zwillingen bei den Herren. Für sie wurde es also eng.
Zwillingsbrüder im Finale
Doch zunächst durften Lea und Xenia sowie Jermaine und Linus über ihre verdienten Final-Plätze jubeln. “Wenn jemand einen Platz im großen Finale verdient hat, dann bist du das”, so Heidi zu Lea. Damit kämpft Lea als klare Favoritin um den Titel – mit Shooting-Star Xenia und “Million-Dollar-Smile” Fabienne als Herauforderinnen. Auch sie sind am Donnerstag im Finale mit dabei, während Grace ausschied. “Sei stolz auf dich, behalte deine positive Art”, gab Heidi der Syrerin, die vor zehn Jahren nach Deutschland geflohen war, mit auf den Weg.
Um den ersten Titel eines männlichen “Germany’s Next Topmodels” gehen neben Favorit und Multitalent Jermaine und Herausforderer Linus auch die Zwillinge Julian und Luka ins Rennen. Sie schnappten sich den Finalplatz für das Live-Finale knapp vor Frieder. “Zusammen seid ihr einfach magisch”, so Heidi zu den beiden.
Werden Lea und Jermaine am Donnerstag ihrer Favoriten-Rollen gerecht? Die bisherigen Folgen haben gezeigt, dass Überraschungen jederzeit möglich sind. Insofern: Möge die und der Beste gewinnen!
(jök/spot)
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