Mandy Capristo: “Liebe von außen gibt dir nicht mehr Selbstliebe”

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Mandy Capristo liegt das Thema Selbstliebe am Herzen. / Quelle: Anelia Janeva

Um Mandy Capristo (30, “The Way I Like It”) ist es in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden. Seit ihrem letzten Studioalbum “Grace” im Jahr 2012 warten ihre Fans sehnlichst auf einen neuen Longplayer der Sängerin. Für die längere Pause gab es “mehrere Gründe, doch der wirklich wichtigste für mich als Mensch war, Momente für mich alleine zu haben. Ich habe das unglaublich gebraucht”, erzählt die 30-Jährige im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

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Das Thema Selbstliebe liegt Mandy Capristo am Herzen

Seit einiger Zeit setzt sich Mandy Capristo besonders für Selbstliebe und -akzeptanz ein. Das Thema liege ihr am Herzen, “weil ich nachempfinden kann, wie es sich anfühlt, wenn man es nicht tut und wie sehr das weh tun kann”. “Egal, wohin wir schauen, steht ‘Love yourself’. Doch so einfach ist das nicht. Wir leben in einer Zeit, in der dir unter die Nase gerieben wird, was du nicht bist, nicht hast und wie viel fehlt, um ein gesellschaftlich glückliches Leben zu führen. Das ist Unsinn und verwirrt. Die Gedanken, die du über dich selbst denkst, sind so viel wichtiger als alles drumherum”, führt Capristo aus.

Die Sängerin hat Tipps für Menschen, die sich mit Selbstliebe schwertun. “Ich denke, Reflektieren ist immer der erste Moment der Veränderung”, sagt sie. “Kurz überlegen, was kann ich ändern, dass ich mich selbst besser fühle. Liebe von außen gibt dir nicht mehr Selbstliebe. Nur du alleine kannst entscheiden, wer du gerne sein möchtest. Man muss loslassen. Ich persönlich finde es wichtiger, an seiner Persönlichkeit zu arbeiten, als jeden Tag die Muskeln zu trainieren. Für mich gibt es nichts Attraktiveres an einem Menschen, als zu spüren, dass die Person mit sich im Reinen ist.”

Diese Auswirkungen hat die Corona-Krise auf den Alltag der Sängerin

Nun startet Capristo wieder durch: Fans dürfen sich auf neue Musik freuen, denn ein neues Album steht in den Startlöchern. “Wir machen die Platte gerade fertig, in den letzten Wochen hat sich noch einmal einiges in mir getan. Ich möchte diese Momente noch einfangen”, sagt Capristo. Bezüglich einer Tour könne sie allerdings “aufgrund der aktuellen Lage” keine Auskunft geben. “Ich denke, wir gehen mit dem Flow und bereiten uns darauf vor, wenn der Moment gekommen ist.” Die Corona-Krise bringt nicht nur für die Musikbranche große finanzielle Einbußen mit sich. “Es ist definitiv nicht das einfachste Jahr. Für niemanden”, erklärt sie.

Die Krise hatte auch auf ihre Arbeit Auswirkungen. “Bezüglich der Recordings mussten wir als Team kreativ sein. Es gab ein paar Herausforderungen, noch heute täglich. Aber ich habe ein tolles Team und wir ziehen an einem Strang, um alles genau so hinzubekommen, nur ein wenig anders.” Wenn die Corona-Krise einmal ein Ende haben sollte, freue die 30-Jährige sich am meisten darauf, “Menschen wieder in den Arm nehmen zu können, und damit meine ich jeden, der mir auf der Straße entgegenläuft”.

Mandy Capristo singt jetzt auf Deutsch

Einen kleinen Vorgeschmack auf ihr neues Album liefert Capristo bereits am Freitag (25. September). Sie veröffentlicht ihre neue Single “13 Schritte”, die sie überraschend nicht auf Englisch, sondern auf Deutsch singt. “Der Song beschreibt einen Augenblick, der romantisch im Moment ist, jedoch sehr viel Chaos bringt, wenn er wieder vorbei ist. Vertrautheit lässt dich etwas fühlen, was du nicht direkt ersetzen kannst. Es ist sexy, aber bringt auch viel Melancholie”, erzählt Mandy Capristo.

Der Song handelt von einer alten Liebe, von der man nicht loskommt. Auch die Sängerin habe das schon einmal erlebt. “Na klar. Ich denke, Menschen, die sich nicht einfach und schnell verlieben, lieben die Vorstellung von dem, was man als Paar sein kann. Sobald man die Person nicht mehr bei sich hat, lebt man wie in einer Traumwelt, malt und malt ein Bild, doch weiß insgeheim, dass sehr, sehr viele Farben für dieses perfekte Bild fehlen.”

Warum Mandy Capristo nun plötzlich auf Deutsch singe, wisse sie selbst nicht. Die Entscheidung dazu war jedoch “vollgepackt mit Emotionen”. “Ich treffe grundsätzlich keine schnellen unüberlegten Entscheidungen und fühle mich danach immer klar”, sagt Capristo. “Doch diese Phase hat mich provoziert, mich an all meine Grenzen gebracht. Du kannst in deiner eigenen Sprache nicht drumherum reden. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Doch diesen Wahnsinn habe ich gebraucht, um ganz ehrlich zu mir zu sein.” Ob sich ihre Fans auf noch mehr deutsche Songs freuen können? “Wir haben mehr als 100 Songs aufgenommen, ich verspreche, dass es nicht bei einem bleibt.”

(tae/spot)

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